Samstag, 8. Februar 2014

Frittierte Speisen sind schädlicher als Sie denken


Reuben Chow
Selbst der Gesundheitsbewussteste kann schwerlich verhehlen, dass frittierte Lebensmittel lecker sind. Der Duft, den sie verströmen, und das Gefühl, das sie uns bei jedem Bissen vermitteln, können unwiderstehlich sein. Aber Frittiertes ist auch ungesund.





Krebsrisiko

Untersuchungen, die am Fred-Hutchinson-Krebsforschungsinstitut durchgeführt und 2013 online in der Zeitschrift The Prostate veröffentlicht wurden, haben ergeben, dass der regelmäßige Verzehr von frittierten Dingen wie Berliner, Hühnchen, Fisch und Pommes frites das Risiko von Prostatakrebs erhöhen könnten.


Das könnte darauf zurückzuführen sein, dass sich in Lebensmitteln, die bei hohen Temperaturen gegart werden, krebsauslösende Substanzen bilden. Bei hohen Temperaturen gegarte, insbesondere frittierte, Lebensmittel enthalten auch größere Mengen chemischer Verbindungen, die mit oxidativem Stress und chronischer Entzündung in Verbindung gebracht werden. Auch die erhöhen das Krebsrisiko. So kann zum Beispiel eine Hühnerbrust, die 20 Minuten lang frittiert wurde, fast zehnmal so viel an diesen Chemikalien enthalten wie eine Hühnerbrust, die eine Stunde lang gekocht wurde.
Frühere Studien hatten bereits ergeben, dass frittierte Lebensmittel das Risiko von Brustkrebs, Speiseröhrenkrebs, Lungenkrebs und Bauchspeicheldrüsenkrebs, sowie Krebs in Kopf und Hals erhöhen können.

Gesunder Kreislauf und gesundes Herz

Frittiertes beeinträchtigt auch die Gesundheit von Herz und Kreislauf. Eine 2011 in der Zeitschrift Circulation: Heart Failure veröffentlichte Studie ergab, dass bei älteren Frauen, die mehr frittierten Fisch aßen, ein höheres Herzinsuffizienzrisiko bestand. Es zeigte sich, dass das Herzinsuffizienzrisiko schon bei einer Portion frittiertem Fisch pro Woche um signifikante 48 Prozent stieg. Dagegen bestand bei Frauen, die häufig gebackenen oder gegrillten Fisch aßen, ein geringeres Herzinsuffizienzrisiko. Zwar sind Omega-3-Fettsäuren im Fisch bekanntermaßen gesund für Herz und Kreislauf, doch durch das Frittieren ging offenbar nicht nur dieser Nutzen verloren, sondern es wurden auch Substanzen gebildet, die schädlich für das Herz waren.

Toxische Substanzen

Eine Studie spanischer und portugiesischer Forscher, die 2013 in der Zeitschrift Food and Chemical Toxicology veröffentlicht wurde, belegt, dass frittierte Fischstäbchen mehr Furanverbindungen enthielten als Fischstäbchen, die im Ofen gebacken wurden. Furanverbindungen können zwar Aroma und Geschmack von Lebensmitteln verbessern, Untersuchungen deuten jedoch darauf hin, dass sie gesundheitsschädlich, womöglich sogar krebserregend sind.

Im Allgemeinen produzierten höhere Temperaturen mehr Furan, ebenso längere Frittierzeiten. Andererseits zeigte sich, dass mit längerer Zeit nach dem Frittieren geringere Mengen an Furanverbindungen nachweisbar waren. Damit weniger Furane in den Körper aufgenommen werden, sollte demnach der Backofen statt der Fritteuse benutzt und Speisen sollten bei niedriger Temperatur zubereitet werden, die Kochzeit insgesamt sollte verkürzt werden und zwischen Zubereitung und Verzehr sollte eine Pause von zehn Minuten eingelegt werden.

Durch das Frittieren entstehen ungesunde Transfette

Darüber hinaus zeigen Untersuchungen, dass durch das Frittieren der Transfettgehalt der Speisen steigt. Transfette werden mit einer ganzen Reihe von Krankheiten in Verbindung gebracht. Diese Art von Fett erhöht das Risiko von Arteriosklerose (Verhärtung der Arterien), Plaquebildung, Entzündung im Körper, Insulinresistenz, Diabetes, Autoimmunerkrankungen, Alzheimer und sogar Krebs. Entzündung und Insulinresistenz werden ihrerseits mit einem höheren Risiko für bestimmte Erkrankungen, beispielsweise Krebs, in Verbindung gebracht.

Außerdem erhöhen Transfette den Wert des LDL-Cholesterins (allgemein bekannt als das »schlechte« Cholesterin) und vermindern gleichzeitig das HDL-Cholesterin (das »gute« Cholesterin). Außerdem könnte es Entwicklungsverzögerungen bei Säuglingen auslösen, wenn die Mutter zu viel Transfett zu sich nimmt.

Krankheiten in Verbindung mit frittierten Speisen

Und schließlich werden zum Frittieren zumeist Pflanzenöle verwendet, die auf ihre eigene Weise gesundheitsschädlich sind, während viele frittierte Speisen weitgehend leere Kalorien ohne echten Nährwert sind. Einige dieser industriell verarbeiteten Lebensmittel enthalten Glutamat und Konservierungsstoffe, die ebenfalls ungesund sind.

Schlussfolgerung

Zweifellos duften frittierte Speisen herrlich und sie schmecken vorzüglich. Doch der Schaden, den sie anrichten, ist erheblich – sie schädigen das Herz, lösen entzündliche Prozesse aus und erhöhen das Risiko für Krebs und Diabetes. Das kann niemand ignorieren, der sich einen kräftigen, gesunden Körper wünscht und chronische Krankheiten vermeiden möchte.

Quellen für diesen Beitrag waren u.a.:

Fred Hutchinson Cancer Research Center (28. Januar 2013). »Eating deep-fried food linked to increased risk of prostate cancer«, ScienceDaily. Abgerufen am 11. Januar 2014 von ScienceDaily.com.

American Heart Association (25. Mai 2011). »Heart failure risk lower in women who often eat baked/broiled fish«, ScienceDaily. Abgerufen am 11. Januar 2014 von ScienceDaily.com.

Plataforma SINC (26. Juli 2013). »Oven-baked fish fingers have fewer furans than when fried«, ScienceDaily. Abgerufen am 11. Januar 2014 von ScienceDaily.com.

Mercola, Joseph, Dr., und Pearsall, Kendra, Dr., Take Control of Your Health. Schaumburg, IL: Mercola.com, 2007.

Haas, Elson M., MD, und Levin, Buck, PhD, RD, Staying Healthy With Nutrition: The Complete Guide to Diet and Nutritional Medicine. New York, NY: Celestial Arts, 2006.

Quelle: 
www.kopp-verlag.de

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