Mittwoch, 13. Juni 2012

Spiralförmiges Himmelsphänomen beunruhigt Zeugen

Am vergangenen Donnerstagabend zeigte sich eine außergewöhnliche Erscheinung am Himmel: eine riesige rotierende Lichtspirale. Tausende von Menschen wurden Zeugen dieses gespenstisch anmutenden Phänomens, viele reagierten erschrocken und riefen Polizeidienststellen an, um mehr über den Vorfall zu erfahren. Doch auch die Behörden waren überfordert. Unseren Lesern wird die Überschrift allerdings sicherlich bekannt vorkommen. Und tatsächlich haben wir bereits über eine ähnliche Riesenspirale berichtet, die im Jahr 2009 über Norwegen erschien. Was geht vor sich?

Viele Beobachter reagierten regelrecht schockiert, als sie am letzten Donnerstag auf ein seltsames Objekt am Abendhimmel aufmerksam wurden. Niemand schien so etwas je zuvor gesehen zu haben. Was sie da zu Gesicht bekamen, ließ eigentlich gar keinen direkten Schluss auf den Auslöser zu – klar zu sehen war jedoch, wie sich aus einem kometenartigen Gebilde schließlich eine rotierende Spirale aus Licht entwickelte. Handelte es sich wirklich um einen physischen Körper oder aber eher um ein immaterielles Lichtphänomen? Ging von dem »Objekt« eine ernste Gefahr aus oder verglühte hier nur ein harmloser, wenn auch ungewöhnlicher Meteor in der Atmosphäre? Stürzte ein Satellit aus seinem Orbit oder landeten jetzt wirklich Wesen aus dem All irgendwo auf unserem Planeten? Natürlich befürchteten nicht wenige unter den Beobachtern auch eine militärische Aktion als näherliegende Erklärung.


Keiner schien die Antwort zu kennen, auch die Behörden nicht. Zeugen aber gab es mehr als genug. Die gespenstische Spirale war unter anderem über der Türkei, dem Libanon, Israel und Jordanien zu sehen. Als die Erscheinung schließlich verblasste, erinnerte nichts mehr an die Sichtung. Die Nacht verlief ruhig und viele, die bereits Schlimmes befürchtet hatten, atmeten auf. Mittlerweile kursiert im Internet Videomaterial: Sequenzen, die den aktuellen Vorfall im bewegten Bild festhalten und zeigen, wie sich aus der hellen Spitze eines kometenartigen Lichtpfeils plötzlich jene rotierende Spirale entwickelt (unter anderem auf YouTube).

Bereits vor einigen Jahren berichteten wir über ein sehr ähnliches Phänomen, das seinerzeit über Norwegen gesehen und fotografiert wurde, im Dezember 2009 – siehe auch Unzensiert 2011Was die Massenmedien Ihnen verschweigen. Auch damals zeigte sich eine gewaltige leuchtende Spirale am dunklen Himmel. Und auch damals herrschte Verwirrung, die letztlich nie völlig aufgelöst werden konnte. Zwar wurde von Russland recht bald gemeldet, es habe sich um den missglückten Start einer interkontinentalen Bulava-Missile gehandelt, doch gab es widersprüchliche Angaben, auch hinsichtlich des technischen Defekts beziehungsweise der betroffenen Raketenstufe – da war von der dritten Stufe die Rede, doch zirkulierten auch Aussagen, die zweite Stufe habe versagt. Und bald machte das Gerücht die Runde, die russischen Behörden vernebelten möglicherweise ein streng geheimes Projekt, bei dem ein völlig neuartiges Antriebssystem erprobt werde. Bereits rund einen Monat zuvor hatte es ein ähnliches Himmelsschauspiel gegeben, wenn auch nicht so auffällig.

Und jetzt erscheint erneut eine solche Spirale am Himmel, diesmal wieder sehr spektakulär. Auch die offizielle Erklärung zum aktuellen Fall scheint kaum anders als zuvor: Russische Medien berichten, es habe sich um den Start einer interkontinentalen Topol-Rakete von der Kapustin-Jar-Rampe in Astrachan, Südrussland, gehandelt. Wieder ein militärisches Geschoss also. Soweit tatsächlich keine Abwandlung der Geschichte. Keineswegs aber ist dabei jetzt die Rede von einem Fehlstart. Alles habe ordnungsgemäß funktioniert, so erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau. Der Start sei sechs Minuten vor dem gesichteten Himmelsphänomen erfolgt. Laut RIA Novosti habe die Rakete ihr Testziel genau getroffen. Zwar spricht Yigal Patel, Vorsitzender der Israelischen Astronomischen Vereinigung, davon, dass der Flugkörper sehr wahrscheinlich außer Kontrolle geriet und die Zeugen sowohl Trümmer des Geschosses als auch Treibstoff am Himmel sahen, doch wird von anderer Seite der völlig planmäßige Verlauf bestätigt, zu dem auch der Ausstoß von Treibstoff zählt, um die Rakete nicht über ihr Ziel hinausschießen zu lassen. Der amerikanische Raumfahrtspezialist und NBC-Analyst James Oberg erklärte hierzu: »Die ›Spirale‹ scheint mir keineswegs Anzeichen eines ›missglückten Missile-Tests‹ – sie ist vielmehr für über 30 Jahre ein gemeinsames visuelles Merkmal russischer Raketenstarts und scheint mit einem Rollmanöver verbunden, um überschüssigen Schub bei Flügen kurzer Reichweite loszuwerden… Ein Weg hierzu ist das Öffnen von seitlichen Ventilen der Rakete«. Wie Oberg weiter ausführt, wird der Überschuss an gegenüberliegenden Seiten symmetrisch ausgestoßen, um den Bahnverlauf der Rakete nicht zu beeinflussen.

Die Topol muss rund 300 Kilometer Höhe erreicht haben, das ist etwa die Hälfte der Entfernung zur Internationalen Raumstation ISS. Diese Höhe erklärt auch die weite Sichtbarkeit des Ereignisses. Angesichts der offenbar widersprüchlichen Aussagen zur Himmelsspirale von 2009 bleiben skeptische Stimmen, die vermuten, dass hier von amtlicher Seite nicht die Wahrheit gesagt, sondern der Öffentlichkeit vielmehr eine Deckgeschichte für ein Geheimprogramm aufgetischt wird. Und manche gehen sogar davon aus, dass damit lediglich etwas noch Geheimeres vernebelt werden soll. Das Spiel könnte man natürlich beliebig weitertreiben. Doch dass dieses »Matrjoschka-Prinzip« bei diversen militärischen und geheimdienstlichen Operationen bereits immer wieder zur Anwendung kam, steht außer Frage. Am Ende ist die erzielte Verwirrung komplett, und das liegt schließlich im ureigenen Interesse der Ausführenden. Ob sich das Phänomen der leuchtenden Himmelsspiralen in der kommenden Zeit  häufen wird? Wir werden es sehen – vielleicht.

Quelle:
www.kopp-verlag.de

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